Eine Case Management Erfolgsgeschichte dank der hervorragenden interdisziplinären Zusammenarbeit aller Beteiligten.
Im Februar 2016 erhielten wir über eine Haftpflichtversicherung das Mandat der damals 15-jährigen Armanda. Armanda stammt aus einer Bauernfamilie im bündnerischen Prättigau. Während eines Schnuppereinsatzes im Oktober 2015 erlitt sie beim Sturz vom Heuboden durch die Heuabwurföffnung in die darunter stehende, laufende Futtermischmaschine ein schweres Extremitäten Trauma. Das rechte Bein musste am Oberschenkel, das linke unterhalb des Knies amputiert werden. Als wir sie kennenlernten, trainierte Armanda bereits seit zwei Wochen das Gehen mit Prothesen. Dank ihres starken Willens machte sie grosse Fortschritte. Auch heute noch ist sie hauptsächlich mit ihren Prothesen unterwegs.
Zusammen mit den Eltern von Armanda nahmen wir die Anpassungen der Infrastruktur des Elternhauses in Angriff. Das Erdgeschoss musste rollstuhlgängig gemacht und das Badezimmer für sie angepasst werden.
Für Armanda war die Erlernung und Ausübung ihres Traumberufes Landwirtin nicht mehr möglich. So galt es, eine Alternative zu finden. Sie schnupperte in anderen Berufen und entschied sich dann für eine kaufmännische Lehre im Spital Davos. Um möglichst selbständig zu sein, absolvierte Armanda die Fahrprüfung in einem für sie angepassten Auto. Armanda beendete diesen Sommer erfolgreich die Lehre und erhielt beim Spital Davos eine Festanstellung. In ihrer Freizeit verbringt sie viel Zeit auf dem elterlichen Bauernhof bei den Tieren, welche ihr viel Kraft geben.
Nach fünf Jahren intensiver Zusammenarbeit beenden wir die Begleitung. Der Fall steht als Beispiel für ein Case Management, welches nur dank der hervorragenden interdisziplinären Zusammenarbeit aller Beteiligten erfolgreich war. Ein grosses Dankeschön geht an das Spital Davos. Bei der IV-Stelle Graubünden und Herrn Andrea Cantieni, der Rechtsvertretung von Armanda (Anwaltskanzlei Caviezel Thöny Cantieni Scarpatetti), bedanken wir uns für das grosse Vertrauen in unsere Arbeit.